Nach meiner aufregenden Begegnung mit den Horrorameisen (siehe oben) im Frühjahr 1982 stand fest, dass ich so bald wie möglich auch die restlichen Folgen 6 – 10 haben musste!
Obwohl ich anhand der Sprecherangaben festgestellt hatte, dass Folge 3 (Dracula – König der Vampire) trotz identischen Titelbilds inhaltlich nicht dasselbe war wie das Einzelhörspiel „Dracula – Die Geschichte des berühmten Vampirs“, interessierte mich die Folge nicht, denn ich meinte, mit dem Einzelhörspiel die Bram Stoker-Story ausreichend zu kennen. Noch einen weiteren Aufguss davon brauchte ich nicht.
Da im Mai 1982 mein 12. Geburtstag nahte, war klar, dass ich mir von Freunden und Verwandten weitere Folgen wünschen würde. Ob ich schon vorher weitere bekam und in welcher Reihenfolge, weiß ich nicht mehr. Aber ich bin ziemlich sicher, dass ich bis Ende des Jahres (inzwischen war Kohl Kanzler) sämtliche Folgen beisammen hatte. Alle übrigens auf Platte.
Nun also (um in der Reihenfolge zu bleiben) ein paar Bemerkungen zu Folge 6 – Das Duell mit dem Vampir.
„Nessie“ (1977) und „Dracula trifft Frankenstein“ (1978), die ersten beiden Abenteuer von Fox & Fawley hatte ich bereits als Einzelhörspiele und war dadurch natürlich ein Fan dieses schlagfertigen Reporterduos geworden. Auf den Plattenrückseiten war jeweils ein Foto der beiden Schauspieler Frank und Kollecker. Mich wunderte etwas, dass die beiden so intim miteinander zu sein schienen, obwohl sie doch laut Nachnamen gar nicht miteinander verheiratet waren!
Aber gemeinsam sprechen konnten sie jedenfalls hervorragend. Die Sprüche von Tom Fawley gingen teilweise in den Sprachgebrauch zwischen mir und meinen Freunden über. „Verdammtes Sauwetter! Wo kommt bloß das Wasser her?“ oder „Wie schön, dass es donnert und wie schön, dass es blitzt!“ wurde beim Anblick eines heftigen Schauers bzw. Gewitters zu geflügelten Sätzen.
Klar, dass man mit Spannung auf das dritte Erlebnis dieses Dreamteams gewartet hatte. Und nun war es endlich da! Beim ersten Blick auf die LP-Rückseite nickte ich verstehend. Aha, die beiden hatten also inzwischen geheiratet. Wurde ja auch mal Zeit.
Die erste Seite begann allerdings merkwürdig. Es ertönte die vertraute Anfangsmusik, doch statt wie auf dem Cover angegeben das Ungeheuer ertönte plötzlich die Erzählerstimme von Christian Rode, die irgendwie nicht so recht passte. Dann die erste Szene mit den Fawleys, aber schon das zweite Wundern meinerseits: Horst Frank klang erkältet und hatte keine rechte Kraft in der Stimme. Noch schlimmer die Kollecker: Sie klang komplett anders als früher – nicht mehr cool und sexy, sondern hoch und kratzig wie eine verängstigte Maus – und Eireen schien plötzlich wirklich ein hysterischer Angsthase zu sein. Was für ein heftiger – und störender! - Charakterwechsel! Auch die lässigen Sprüche und das gegenseitige Aufziehen fehlten völlig, ich konnte kein einziges Mal grinsen. Na, das fing ja gut an.
Ein paar Minuten später: Der legendäre Mega-Skriptfehler! Dr. Beurmann stellt Tom Fawley als „Senor Petersen“ vor. Was war denn jetzt kaputt? In meinem nicht mehr ganz so naiven, sondern etwas kritischer werdenden Gehirn stellte sich zum ersten Mal bei einem Europa-HSP das Gefühl ein, dass da jemand heftig geschlampt haben musste!
Erst gegen Ende der ersten Seite wurde es richtig spannend, als man im Keller die unheimliche Frau entdeckte und der Werwolf plötzlich wieder auftauchte!
Trotzdem – mein Fazit der ersten Seite war: Nich so dolle. Kein Vergleich zu den Horrorameisen, fand ich. Also umdrehen.
Jetzt tauchte Joachim Wolff als Doktor auf – ein Sprecher, den ich bis dahin nur in komischen Rollen kannte, z.B. als Passepartout oder Isnogud. Was hatte der in einem Gruselhörspiel zu suchen? Der passte nun so gar nicht.
Und was hatte sich H. G. Francis dabei gedacht, dass der Werwolf kitzelig war? Er wollte wohl einen kleinen Gag zur Auflockerung einbauen – nur leider war die Folge viel zu wenig gruselig, als dass so was nötig gewesen wäre. Im Gegenteil zerstörte dieser „Gag“ auch noch das letzte bisschen Ernsthaftigkeit, das mühsam konstruiert worden war.
Dann der Schluss. ACHTUNG SPOILER !!!!
Der Doktor klang plötzlich anders, genauso die schon vorher zwielichtige Alvarez. Tja, was dann folgte, war für mein Empfinden das so ziemlich dümmste Ende, was ich je in einem Gruselhörspiel gehört habe. Passepartout beißt Eireen und die Alvarez den Tommy und aus ist’s mit dem witzigen Reporterpaar, das künftig Artikel für die Vampir-Rundschau schreiben kann. Musste das sein? Warum musste Francis eine Legende auf diese Weise kaputt machen? Hatte er keine Lust mehr auf ein noch weiteres Fawley-Hörspiel? Wenn ja, hätte er doch einfach keines mehr schreiben müssen!!! Aber doch bitte nicht so ein unwürdiges Ableben.
Das habe ich ihm nie verziehen.
Diese Folge blieb künftig eine Hass-Folge für mich und ich hörte sie nur ganz, ganz selten. Das ist bis heute so. Wenn ich mal eine alte Folge der Gruselserie herausziehe, dann bestimmt nicht dieses „Duell“. Wobei der Titel auch überhaupt nicht passt. Schließlich ist das ganze doch ein Kampf gegen einen Werwolf!
Fortsetzung folgt.

Obwohl ich anhand der Sprecherangaben festgestellt hatte, dass Folge 3 (Dracula – König der Vampire) trotz identischen Titelbilds inhaltlich nicht dasselbe war wie das Einzelhörspiel „Dracula – Die Geschichte des berühmten Vampirs“, interessierte mich die Folge nicht, denn ich meinte, mit dem Einzelhörspiel die Bram Stoker-Story ausreichend zu kennen. Noch einen weiteren Aufguss davon brauchte ich nicht.
Da im Mai 1982 mein 12. Geburtstag nahte, war klar, dass ich mir von Freunden und Verwandten weitere Folgen wünschen würde. Ob ich schon vorher weitere bekam und in welcher Reihenfolge, weiß ich nicht mehr. Aber ich bin ziemlich sicher, dass ich bis Ende des Jahres (inzwischen war Kohl Kanzler) sämtliche Folgen beisammen hatte. Alle übrigens auf Platte.
Nun also (um in der Reihenfolge zu bleiben) ein paar Bemerkungen zu Folge 6 – Das Duell mit dem Vampir.
„Nessie“ (1977) und „Dracula trifft Frankenstein“ (1978), die ersten beiden Abenteuer von Fox & Fawley hatte ich bereits als Einzelhörspiele und war dadurch natürlich ein Fan dieses schlagfertigen Reporterduos geworden. Auf den Plattenrückseiten war jeweils ein Foto der beiden Schauspieler Frank und Kollecker. Mich wunderte etwas, dass die beiden so intim miteinander zu sein schienen, obwohl sie doch laut Nachnamen gar nicht miteinander verheiratet waren!

Aber gemeinsam sprechen konnten sie jedenfalls hervorragend. Die Sprüche von Tom Fawley gingen teilweise in den Sprachgebrauch zwischen mir und meinen Freunden über. „Verdammtes Sauwetter! Wo kommt bloß das Wasser her?“ oder „Wie schön, dass es donnert und wie schön, dass es blitzt!“ wurde beim Anblick eines heftigen Schauers bzw. Gewitters zu geflügelten Sätzen.

Klar, dass man mit Spannung auf das dritte Erlebnis dieses Dreamteams gewartet hatte. Und nun war es endlich da! Beim ersten Blick auf die LP-Rückseite nickte ich verstehend. Aha, die beiden hatten also inzwischen geheiratet. Wurde ja auch mal Zeit.
Die erste Seite begann allerdings merkwürdig. Es ertönte die vertraute Anfangsmusik, doch statt wie auf dem Cover angegeben das Ungeheuer ertönte plötzlich die Erzählerstimme von Christian Rode, die irgendwie nicht so recht passte. Dann die erste Szene mit den Fawleys, aber schon das zweite Wundern meinerseits: Horst Frank klang erkältet und hatte keine rechte Kraft in der Stimme. Noch schlimmer die Kollecker: Sie klang komplett anders als früher – nicht mehr cool und sexy, sondern hoch und kratzig wie eine verängstigte Maus – und Eireen schien plötzlich wirklich ein hysterischer Angsthase zu sein. Was für ein heftiger – und störender! - Charakterwechsel! Auch die lässigen Sprüche und das gegenseitige Aufziehen fehlten völlig, ich konnte kein einziges Mal grinsen. Na, das fing ja gut an.
Ein paar Minuten später: Der legendäre Mega-Skriptfehler! Dr. Beurmann stellt Tom Fawley als „Senor Petersen“ vor. Was war denn jetzt kaputt? In meinem nicht mehr ganz so naiven, sondern etwas kritischer werdenden Gehirn stellte sich zum ersten Mal bei einem Europa-HSP das Gefühl ein, dass da jemand heftig geschlampt haben musste!

Erst gegen Ende der ersten Seite wurde es richtig spannend, als man im Keller die unheimliche Frau entdeckte und der Werwolf plötzlich wieder auftauchte!
Trotzdem – mein Fazit der ersten Seite war: Nich so dolle. Kein Vergleich zu den Horrorameisen, fand ich. Also umdrehen.
Jetzt tauchte Joachim Wolff als Doktor auf – ein Sprecher, den ich bis dahin nur in komischen Rollen kannte, z.B. als Passepartout oder Isnogud. Was hatte der in einem Gruselhörspiel zu suchen? Der passte nun so gar nicht.

Und was hatte sich H. G. Francis dabei gedacht, dass der Werwolf kitzelig war? Er wollte wohl einen kleinen Gag zur Auflockerung einbauen – nur leider war die Folge viel zu wenig gruselig, als dass so was nötig gewesen wäre. Im Gegenteil zerstörte dieser „Gag“ auch noch das letzte bisschen Ernsthaftigkeit, das mühsam konstruiert worden war.

Dann der Schluss. ACHTUNG SPOILER !!!!
Der Doktor klang plötzlich anders, genauso die schon vorher zwielichtige Alvarez. Tja, was dann folgte, war für mein Empfinden das so ziemlich dümmste Ende, was ich je in einem Gruselhörspiel gehört habe. Passepartout beißt Eireen und die Alvarez den Tommy und aus ist’s mit dem witzigen Reporterpaar, das künftig Artikel für die Vampir-Rundschau schreiben kann. Musste das sein? Warum musste Francis eine Legende auf diese Weise kaputt machen? Hatte er keine Lust mehr auf ein noch weiteres Fawley-Hörspiel? Wenn ja, hätte er doch einfach keines mehr schreiben müssen!!! Aber doch bitte nicht so ein unwürdiges Ableben.
Das habe ich ihm nie verziehen.

Diese Folge blieb künftig eine Hass-Folge für mich und ich hörte sie nur ganz, ganz selten. Das ist bis heute so. Wenn ich mal eine alte Folge der Gruselserie herausziehe, dann bestimmt nicht dieses „Duell“. Wobei der Titel auch überhaupt nicht passt. Schließlich ist das ganze doch ein Kampf gegen einen Werwolf!
Fortsetzung folgt.