Schaden Schnäppchenpreise von Hörspiel-CDs?

      Schaden Schnäppchenpreise von Hörspiel-CDs?

      Pop.de macht aktuell wieder mit einer Vielzahl an tollen und preiswerten CD-Abverkäufen auf sich aufmerksam. So gibt es zum Beispiel TSB 108, die im Februar erschienen ist um 1,99€ oder die komplette TSB-CD Serie für nicht mal 240€, siehe pop.de/john-sinclair-tonstudio…aket-folge-1-bis-108.html

      Wie seht ihr diese Abverkauf? Motiviert dies Streamer und Downloader doch noch weiter Hörspiele auf CD zu kaufen oder machen diese Preise den CD-Markt kaputt, weil Ja jeder nun wartet bis solche Schnäppchenpreise da sind und bicht mehr bereit ist den normalen Preis zu zahlen?

      Oder ist es schlicht und einfach nur ein Zeichen, dass die CD niemand mehr haben möchte? Nicht mal „geschenkt“ und von daher haben diese Schnäppchenpreise ohnehin keinen Einfluss mehr auf Labels wie auf Hörer?
      Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

      Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#
      Über Schnäppchen mich ärgern tue ich nicht. Ich habe ein Kaufinteresse -> mir ist es der Preis wert -> also kaufe ich das. Oder es ist für mich wegen großem Interesse sowieso ein first day buy und muss es am VÖ-Tag haben, fast egal was es kostet. Denn: Es gibt auch Produkte, die hatte ich zwar auf dem Radar, aber nie priorisiert und mit dem Kauf gewartet. Wenn es diese dann als Schnäppchen gibt bin ich happy und greife zu. Ob ich jetzt ein Hörspiel im ersten Moment zum vollen Preis kaufe und bei einer anderen Folge / bei einer anderen Serie Monate später wiederum das Schnäppchen mache, ist mir egal. Ein Schnapper habe ich dann so oder so gemacht. Wie bei einer Mischkalkulation.

      Ich bezweifle, dass man viele Leute die nur noch streamen, mit einem Schnäppchenpreis zum Kauf der CDs bewegen kann. Wer sich von der CD verabschiedet hat, hat sich von der CD verabschiedet. Kann sein, dass solche Leute noch die Bestseller wie Drei Fragezeichen u.ä. auf CD kaufen. Wer aber generell nur noch streamt, dem sind auch 0,50 Cent Kaufpreis unwichtig, da nicht der Preis Priorität hat, sondern die Nicht-mehr-haben-wollende Hardware.

      Ich kaufe mir noch sehr viele CDs und werde es auch so lange tun, so lange es diese gibt. Daher freue ich mich über Schnäppchen sehr (da ich sehr oft in Serien hereinschnuppere, die ich zum vollen Preis unter Garantie nie gekauft hätte).
      ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)
      Ich denke mal sie schaden nicht. Wenn Pop.de immer mal wieder solche super Angebote raus lässt, wie bei den TSB- oder EDI-Sinclairs so sind dies eher sogenannte „Türöffner“ um Hörspielfans und potentielle Käufer auf ihre Seite zu holen und sie zum Kauf zu animieren. Denn sehr häufig nimmt man ja zusätzlich zum Schnäppchen noch ein paar Vollpreis-Hörspiele mit. Darüber hinaus kauft Pop.de ja häufig Lagerreste günstig auf, ansonsten würden sie zerschreddert werden, was einerseits schade ist und andererseits dem Label Geld kostet, siehe Mindnapping & Audionarchie und Pop gibt dann den günstigeren Preis an die Käufer weiter. So ist jedem geholfen. Speziell auf die günstigen Sinclair-Angebote bezogen habe ich gestern folgendes geschrieben:

      Als man 2015 die TSB-Sinclairs auf CD startete, war der CD-Markt zwar noch sehr stark und die Masse hörte auf CD, aber sehr viele davon sind in den darauf folgenden Jahren abgefallen. Außerdem hat die Aussicht 108 x 8 oder mehr Euros auszugeben, sicherlich viele warten oder ganz abwinken lassen. Und Späteinsteiger werden sicherlich ebenfalls Abstand nehmen in eine Serie zu investieren, die über 100 Folgen auf dem Buckel hat. Selbiges betrifft sicherlich auch die EDI 2000 Reihe. Pop kauft zudem sehr häufig solche Ladenhüter sehr günstig auf und gibt den Preis an den Kunden weiter. Sicherlich auch in der Hoffnung, dass neben den Schnäppchen auch noch das eine oder andere Vollpreis Hörspiel bestellt. So absolute Hörspielsammlergründe wie Sprecherangaben, Reihenfolge oder Booklet werden wohl nur bei den allerwenigsten „Freaks“ den Ausschlag geben die CD zu boykottieren. Letztlich hat der Stream die CD lange überholt. Und dort wird gehört. Das spüren alle Hörspiellabels und auch Shops. Deshalb muss man hier auch gut kalkulieren und planen. Und auch danach richten. Pop.de macht dies sicherlich. Und fährt sehr gut damit wir ihre letzten Statements ja gezeigt haben.

      Ich denke also dass solche Schnäppchen vielleicht ein Spiegelbild der aktuellen Lage am Markt sind aber keinesfalls wirklich der Hörspielbranche schaden.

      Wie seht ihr das?
      Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

      Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#
      Vollpreishörspiele sind mir ehrlich gesagt zu teuer zum Selbstkaufen, entweder lasse ich sie mir schenken oder ich kaufe sie wenn sie als Schnäppchen vorliegen.

      Die einzige Ausnahme sind irgendwelche Altbestände von Serien die ich liebe, die nicht mehr auf CD gepresst werden, da bin ich durchaus bereit, ein paar Taler mehr zu bezahlen.
      @Butor Und meinst Du solche Schnäppchen schaden jetzt der Branche oder dem Verkauf von Hörspielen ganz allgemein oder der CD im Speziellen?
      Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

      Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#
      Also ich glaube sie helfen eher der Branche, ich kann natürlich nur von mir auf andere schliessen - aber ich verzichte lieber auf ein Produkt, als etwas in meinen Augen überteuertes zu kaufen.

      Mit Schnäppchenpreisen kann man vielleicht noch über die Masse einen Schnitt machen, besser als sie als Ladenhüter rumliegen zu lassen.
      Warum sollten günstige Preise dem Hörspiel an sich schaden? Es gibt doch auch kostenlose Hörspiele aus den Radiomediatheken und der freien Hörspielszene. Oft handelt es sich bei den vergünstigen Titeln doch auch um ältere Produktionen, die schon länger auf dem Markt sind. Durch günstigere Preise kann den Abverkauf der Lagerbestände forcieren um wieder Platz für die neuen Artikel zu bekommen. Meiner Meinung nach ist das völlig legitim und normales Marktverhalten. Das Risiko trägt hier auch meist der Händler, der mit dem günstigeren Preis auch seine Marge also seinen Händlergewinn reduziert. Es schadet also weniger dem Hörspiel sondern eher dem Händler. Andererseits müssen Händler anders kalkulieren, Lagerkosten können nämlich den Gewinn auch auffressen und um der Sache entgegen zu wirken und doch noch was zu verdienen rechnet sich oft eine Preisreduzierung.

      Aber genug von BWL und kaufmännischen Entscheidungen. Ganz klare Position, nein, das schadet nicht. :)
      timeshift.blackdays.de - TimeShift - kostenlose Hörspielreihe in 8 Episoden - * TS 7.1 TechDemo * Hörspielszene in 7.1 Ton
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      Ich denke, ein Vergleich mit der Radio- oder freien Hörspielszene ist schwierig, da anders Klientel.
      Ist der (gefühlt) immer schneller werdende Abverkauf der CD wirklich noch normal und dient nur die Lager frei zu bekommen? Ist es nicht viel mehr so, dass diese derzeitige Situation auch zeigt, dass die Auflagen der CD mittlerweile zu hoch sind. Vielleicht immer weniger zur CD greifen?
      Ich habe auch öfter überlegt, mir dann nachträglich günstig die CD zu holen, es dann aber doch wieder verworfen. Vielen anderen geht es sicherlich auch so, dass sie nachdem Hören im Stream nicht noch zur CD greifen, nur weil sie plötzlich verramscht wird. Aber die (noch) CD Käufer werden nun immer öfter warten, wenn sie sehen, dass schon nach sehr kurzer Zeit die CD für einen Bruchteil zu haben ist. Ein Teufelskreis, der nach meiner Meinung der CD sicherlich nicht gerade hilfreich ist, in einer so schon sehr schwierigen Situation.
      Gibt es denn noch CD-Käufer, die keine Sammler sind?

      Schnäppchen im Sinne von Lagerleerräumen, das ist ja nun die älteste Handelsgeschichte der Welt, wieso soll das grad beim Hörspiel anders sein?
      Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Balearen
      Ich denke dass, so viele Titel momentan zu Schnäppchen werden daran liegt, dass es Nachwirkungen durch Corona sind. Der Handel vor Ort ist noch immer ziemlich schwach besucht (was die Menge an Menschenmassen betrifft), sodass viele Medien retourniert werden und dann lieber an Versandhändler in großen Mengen verkauft werden, die dann einen Hammerpreis anbieten können.
      ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)
      Also die Sachen die ich haben möchte kaufe ich mir wenn sie rauskommen oder wenn ich sie gerade erst entdeckt habe auch für den vollpreis.
      Meistens bestelle ich die Sachen auch vor. Habe z.b. für CDs die im Oktober rauskommen eine Bestellung bei pop.de gemacht.
      Natürlich habe ich aber auch nichts dagegen wenn ich eine Serie testen möchte oder anfange und bei pop.de diese Serie im Angebot ist. :)

      Also die Zeitspanne zwischen VÖ und Schnäppchen wird bei Pop immer kürzer. Trotzdem würde ich das jetzt nicht allgemein als einen Trend ansehen. Das AUDIAMO kennt solche Schnäppchen ganz allgemein nicht. Und auch in den meisten anderen Shops braucht es deutlich länger bis Hörspiel-CDs deutlich unter dem VÖ-Termin Preis verkauft werden. Ich denke dies ist einfach dem kaufmännischen Geschick der Jungs von Pop.de geschuldet. Langfristig kann dies aber durchaus dafür sorgen, dass zumindest die Pop.de-Einkäufer warten bis ihre Serien zu einem günstigeren Preis angeboten werden.

      Ich selbst kaufe so 2-3x im Jahr dort ein. Ich lasse gerne was zusammen kommen, da ich ja Porto zahlen muss. Und klar nehme ich da das eine oder andere Schnäppchen mit, das ich sonst vielleicht liegen gelassen hätte. Aber wenn ich eine Serie haben will, ist der Preis unerheblich.
      Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

      Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#
      Das mag durchaus sein. Wurde aber eigentlich nie so beworben. Ich denke mir man kauft teilweise CDs sehr günstig auf, rettet sie vor dem Shreddern und gibt den günstigeren Preis an die Käufer weiter. Damit ist allen geholfen, denn Hörspiele, die zerstört werden müssen, weil sie Ladenhüter sind und so zu viele Lagerkosten verursachen, tut der Branche, dem Label und dem Hörspielfan auch nicht gut.
      Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

      Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#
      Wie sieht es eigentlich aus wenn Hörspiel-Download und Streaming bereits längere Zeit veröffentlicht wurden und zu einem späteren Zeitpunkt CDs bzw. CD-Boxen erscheinen, die deutlich günstiger als der Download ist? Ärgerlich für den Download-Käufer, schadet dieses Schnäppchen oder ist dies einfach ein Zeichen dafür dass die CD „nur“ mehr Zweitverwertung für einige wenige darstellt?
      Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

      Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

      Markus G. schrieb:

      Wie sieht es eigentlich aus wenn Hörspiel-Download und Streaming bereits längere Zeit veröffentlicht wurden und zu einem späteren Zeitpunkt CDs bzw. CD-Boxen erscheinen, die deutlich günstiger als der Download ist? Ärgerlich für den Download-Käufer, schadet dieses Schnäppchen oder ist dies einfach ein Zeichen dafür dass die CD „nur“ mehr Zweitverwertung für einige wenige darstellt?


      Es schadet eher der CD, da CD-Sammler womöglich Zähneknirschend den Kaufdownload gekauft haben und an der CD wahrscheinlich kein Interesse mehr haben.
      Wenn aber ein Download die Produktion einer CD finanziert, dann soll es ruhig immer so sein. Ich denke, die CD ist in so einem Falle keine Zweitverwertung, sondern man erreicht die Kunden, die mit dem Kauf der Serie gewartet haben, bis es die CD endlich gibt.
      ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)
      Kommt immer auf das Hörspiel an. Bei Kult-Serien werden wahrscheinlich viele trotzdem noch zur CD greifen, obwohl sie schon den Download gekauft haben. Ansonsten sehe ich es ebenso und es schadet eher der CD. Warum sollte ich hier nochmals zum Datenträger greifen, wenn ich es bereits digital vorliegen habe. Wie anfangs geschrieben, muss das Hörspiel da schon ein absoluter Renner sein, damit dies passiert.
      Für die Verlage wird es zukünftig allerdings schwierig, denn ja man kann mit einer nachträglichen Veröffentlichung auf CD sicherlich auch den einen oder anderen Käufer verärgern, wenn vorher zähneknirschend der Download erworben wurde. Aber, so ist halt auch die Zeit. Der direkte Start mit der CD ist sicherlich nicht mehr so einfach wie früher und über Download und Stream können Verlage feststellen, wie die Serie am Markt überhaupt aufgenommen wird.
      Bis jetzt, habe ich mich immer noch gegen den Kauf von Download´s gestemmt. Und ich muss sagen ich tue es weiterhin. Ich brauche einfach ein Medium und wenn halt kein Medium erscheint, dann greife ich zum Streaming. Preise für´CD´s die ich haben will, sind mir relativ egal. Alles was für eine CD bei 9,99 liegt ist noch okay für mich, wenn ich es denn unbedingt haben will. Von daher denke ich, dass günstige CD Preise eigentlich nicht schaden. Hörer die eh etwas unbedingt auf CD haben möchten und dann noch von Serien die sie eh sammeln, werden wahrscheinlich auch nicht mehr Ewigkeiten warten und hoffen, dass diese CD´S irgendwann mal billig verramscht werden. Aufgrund der immer kleiner werdenden Auflagen, besteht die Gefahr, dass die vielleicht eher vergriffen sind, bevor man sie verramschen kann.
      Niemand kann so hart zuschlagen wie das Leben.