Hallo Daneel, HSP-Freak und alle anderen, erst einmal vielen Dank für die Nachfrage. Es gibt mit Sicherheit inhaltliche Fehler bei GLASHAUS (denn ich bin nicht fehlerfrei) – aber der Einsatz der Regie in Folge 7 ist keiner. Solche dicken Patzer passieren nicht – dazu hören viel zu viele Ohren die Produktion ab. Es ist also Absicht. Warum? Kurz gesagt: ironische Brechung. Einen derart schwülstigen Monolog kann man, finde ich, nicht unkommentiert stehen lassen; dann wäre er nur lächerlich. Deshalb fand ich es naheliegend, ihn ironisch zu brechen. Den passenden Effekt habe ich ein bisschen bei David Lynch abgeguckt, der manchmal Szenen in seinen Filmen und vor allem bei der Serie Twin Peaks hat, die einfach ein paar Sekunden länger laufen, als dramaturgisch notwendig. Würde eine Szene normalerweise mit einem dramatischen Satz enden, guckt Lynch einfach mal, was danach passiert. Und plötzlich ist der dramatische Moment weg … und was kommt dann? Bei Godspeeds Monolog dachte ich: Das muss der ja irgendwo aufgenommen haben, um es dann abzuspielen. Also vermutlich in einem Studio. Ergo verhaspelt er sich auch mal oder der Regisseur fordert einen weiteren Take. Also habe ich es genauso gemacht, um den schwülstigen Text damit zu brechen. Mag sein, dass mir das nicht eindeutig gelungen ist.
Inhaltlich war es einfach so, dass sich Godspeed lange nicht gemeldet hatte und es Zeit war, dass er mal was sagt. Die inhaltliche Stelle hat gut gepasst, und weil ich gerne dichte, dachte ich, ein Gedicht wäre doch nett. Spontan fiel mir dann Vincent Price in Thriller von Michael Jackson an: „Darkness falls across the Land …“, und ich dachte, damit fang ich an. Den Rest habe ich dann frei dazugedichtet und darauf geachtet, dass der Inhalt nicht zu einfach zu deuten ist. Da es in der Folge um Religion/Fanatismus/Apokalypse usw. geht, wollte ich das inhaltlich widerspiegeln. Zuguterletzt ist Folge 8 ja eine Remineszenz auf die 80er Jahre, da hat der Michael Jackson-Bezug vorher gut gepasst.
Das sind alles so Gedanken, die ich beim Schreiben hatte. Aber ich hatte keinen Masterplan, in dem ich die Inhalte kryptisch verschlüsseln wollte. So funktioniert der Schreibprozess eben – zumindest bei mir. Eine Mischung aus Planung, Assoziation und Intuition. Die Regie ist also kein Fehler. Und wird übrigens von Johanna Steiner, der Regisseurin, gesprochen.
Liebe Grüße sendet Euch Christian
P.S. Danke, dass Ihr mich angemailt habt, denn ich weiß nicht, wann ich wieder ins Board geschaut hätte.
P.P.S. Die Skripte zu Staffel zwei sind komplett abgesegnet, ab Montag beginnen die Sprachaufnahmen.
Inhaltlich war es einfach so, dass sich Godspeed lange nicht gemeldet hatte und es Zeit war, dass er mal was sagt. Die inhaltliche Stelle hat gut gepasst, und weil ich gerne dichte, dachte ich, ein Gedicht wäre doch nett. Spontan fiel mir dann Vincent Price in Thriller von Michael Jackson an: „Darkness falls across the Land …“, und ich dachte, damit fang ich an. Den Rest habe ich dann frei dazugedichtet und darauf geachtet, dass der Inhalt nicht zu einfach zu deuten ist. Da es in der Folge um Religion/Fanatismus/Apokalypse usw. geht, wollte ich das inhaltlich widerspiegeln. Zuguterletzt ist Folge 8 ja eine Remineszenz auf die 80er Jahre, da hat der Michael Jackson-Bezug vorher gut gepasst.
Das sind alles so Gedanken, die ich beim Schreiben hatte. Aber ich hatte keinen Masterplan, in dem ich die Inhalte kryptisch verschlüsseln wollte. So funktioniert der Schreibprozess eben – zumindest bei mir. Eine Mischung aus Planung, Assoziation und Intuition. Die Regie ist also kein Fehler. Und wird übrigens von Johanna Steiner, der Regisseurin, gesprochen.
Liebe Grüße sendet Euch Christian
P.S. Danke, dass Ihr mich angemailt habt, denn ich weiß nicht, wann ich wieder ins Board geschaut hätte.
P.P.S. Die Skripte zu Staffel zwei sind komplett abgesegnet, ab Montag beginnen die Sprachaufnahmen.